Archiv 2017/18 [PDF]

Bau- und Verkehrsfragen in groben Zügen

In Anlehnung an den Namen unserer Studiengesellschaft fragen wir nach den grossen Linien der Raumentwicklung in den letzten 25 Jahren. Was ist in der Architektur, insbesondere im Wohnungsbau, passiert? Welche Früchte tragen die Bemühungen, Verkehrsräume optimal zu gestalten und die öffentlichen Freiräume in Abstimmung mit privaten Investitionen auszustatten? Sind die «Reiseziele» und der Fahrplan zu diesen Zielen mit den umfassenden Marktanalysen und der ausgebauten Raumbeobachtung klarer geworden? Welche regulatorischen Massnahmen des Staates haben sich bewährt, wo hinkt die Gesetzgebung hinter der Entwicklung her und wie geht die Verwaltung mit der Komplexität um? In diesem Wintersemester wagt der Vorstand selber eine Standortbestimmung: Nach Inputreferaten von jeweils zwei Vorstandsmitgliedern erfolgt die anschliessende Diskussion in bewährter Manier in einer ersten Runde mit externen Fachpersonen auf dem Podium und anschliessend im Plenum. Ob der Blick zurück bis 1990 allenfalls auch einen Ausblick auf 2040 erlaubt, wird sich im Laufe des Wintersemesters weisen und ist Teil der Debatte an der Schlussveranstaltung vom 16. Mai 2018.

Mi 10.01.2018
Raumplanungs- und Baurecht
17.30–19.00, Cabaret Voltaire

Raumplanungs- und Baurecht
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Seit anfangs der 1990er Jahre wurde eine «2. Generation» kantonale Richtpläne im Sinne des RPG festgelegt. Eine teilweise Vereinheitlichung des Bauordnungsrechts ist jüngst gestützt auf ein Konkordat von 16 Kantonen umgesetzt worden. Das Raumplanungsrecht des Bundes und das Zürcher PBG sind sozusagen in «Dauer-Teilrevision». Wer behält den Überblick? Welche gesicherten Effekte hat die einschlägige Gesetzgebung? Werden die traditionellen Instrumente Richt- und Nutzungsplan von Agglomerationsprogrammen, städtebaulichen Verträgen und Vorschriften zur Erstellung von preisgünstigem Wohnraum abgelöst oder sinnvoll ergänzt? Aufgrund der Entwicklung in den letzten zwei Jahrzehnten fragen wir, wohin die Reise im Lichte der Demokratie, des Föderalismus, der Gemeindeautonomie und des schweizerischen Eigentumsbegriffs gehen müsste.

Referat

  • Hadrian Rosenberg, lic.iur. RA, HRS Real EstateAG, Frauenfeld
  • Hansruedi Diggelmann, Jurist und Raumplaner, Zürich

Podium

  • Prof. Dr. Alain Griffel, Ordinarius für öffentliches Recht, insb. Raumplanungs-, Bau- und Umweltrecht, UZH
  • Dr. Peter Heer, Rechtsanwalt, Baden
  • Fritz Zollinger, Raumplaner FSU, Stadtentwicklung Winterthur

Mi 28.02.2018
Markt und Research
17.30–19.00, Cabaret Voltaire

Markt und Research
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Heute werden über die Datenverfügbarkeit Nutzungen im Raum sichtbar, was nicht nur zu spektakulären Abbildungen führt, sondern auch zu mehr und detaillierten Informationen darüber, wo und für wen in Immobilienprojekte investiert werden soll. Vor 25 Jahren gab es diese Möglichkeiten noch nicht. Wir gehen der Frage nach, ob die mangelnde Transparenz und Datenverfügbarkeit damals zur Immobilienkrise beigetragen hat – wäre die Welt besser geworden, wenn die heutige Datenmenge vorhanden gewesen wäre? Und in diesem Zusammenhang: Lässt sich heute eine Immobilienkrise deshalb verhindern? Diese Fragen diskutieren wir mit drei in den Bereichen Oekonomie, Volkswirtschaft und Immobilienentwicklung versierten Fachpersonen, die von damals berichten und den Bogen zur heutigen Zeit schlagen können.

Referat

  • Dr. Joëlle Zimmerli, Soziologin, Planerin FSU, Zimraum Raum + Gesellschaft, Zürich
  • David Belart, dipl. Architekt ETH/SIA, Director, Wüest Partner AG, Zürich

Podium

  • Heinrich Kunz, Swiss Prime Site Immobilien AG, Development
  • Claudio Müller, Studiengangleiter MAS Real Estate Management HWZ
  • Martin Neff, Chefökonom Raiffeisen

Fr 02.03.2018
Ministudienreise: 1990 geplant – heute noch aktuell?
13.30 –18.00

Ministudienreise: 1990 geplant – heute noch aktuell?
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In der Mitte des Winterprogramms, wenn das Wetter wieder zu Stadt-Spaziergängen lockt, gehen wir Bauten und Räumen nach, die in den 1990er Jahren erstellt und gestaltet worden sind. Was an diesen Konzepten funktioniert noch heute? Was würde man bereits heute anders machen?

Mi 21.03.2018
Öffentlicher Raum – Strassen und Freiräume
17.30 –19.00, Cabaret Voltaire

Öffentlicher Raum – Strassen und Freiräume
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Mit der Rückkehr des Wohnens in die Stadt und unter der Prämisse des verdichteten Bauens entstanden in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche neue Stadtteile. In diesen wurden neue Strassen- und Freiräume geschaffen, an die unterschiedliche Anforderungen gestellt werden. Siedlungsorientierte Strassen sollen mehr Aufenthaltsqualität, mehr Leben und mehr Möglichkeiten zur Mitgestaltung bringen. Ein gegenläu ger Trend prägt den motorisierten Verkehr: Nicht nur werden die Fahrzeuge immer grösser, auch die steigenden Anforderungen führen zu höherem Platzbedarf (Stichworte: Sicherheit, Behindertengleichstellungs-Gesetz). Konkurrierende Raumbedürfnisse und widersprüchliche Zielsetzungen – etwa die Forderung nach belebten EG-Nutzungen in Zeiten des Internet-Shopping – haben sich in den letzten Jahren eher zugespitzt. Welche Ansätze im Umgang mit Freiraum und Verkehr haben sich in den vor bald 30 Jahren geplanten neuen Stadtteilen bewährt? Was würde man heute anders machen? Mit einem kritischen Blick zurück suchen wir nach Erkenntnissen für die heutige und künftige Planung und Gestaltung der öffentlichen Räume im Stadtgefüge.

Referat

  • Yves Meyer, dipl. Ing. FH in Raumplanung/FSU, Zürich
  • Monika Schenk, Landschaftsarchitektin MLA BSLA, dipl. Natw. ETH, Hager Partner AG, Zürich

Podium

  • Lorenz Eugster, Landschaftsarchitekt FH/SIA/MAS EPFL en développement territorial
  • Julia Sulzer, Fachverantwortliche Architektur und Stadtraum im Amt für Städtebau und Geschäftsführerin des Baukollegiums der Stadt Zürich
  • Rupert Wimmer, Dipl. Ing. SIA, Raum- und Verkehrsplaner, Leiter Verkehr und Stadtraum, Tiefbauamt der Stadt Zürich
  • Klaus Zweibrücken, Dipl. Ing., Raum- und Umweltplaner, Professor für Verkehrsplanung

Mi 11.04.2018
Architektur und Wohnungsbau
17.30 –19.00, Cabaret Voltaire

Architektur und Wohnungsbau
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Die 1990er Jahre standen zwar im Zeichen der Krise und Rezession, es entstanden jedoch, nicht zuletzt dank der Förderung der öffentlichen Hand, Wohnbauten von ausserordentlicher Qualität. Dieser Ausdruck der städtischen Baukultur ging einher mit einer wiedergewonnenen Attraktivität der Stadt für neue Bewohner und wurde um die Jahrtausendwende vom Programm «10‘000 Wohnungen in 10 Jahren» bekräftigt. Wir blicken in der Diskussion wiederum 25 Jahre zurück, aber auch nach vorne. Welche Anforderungen und Paradigmen prägten den damaligen Wohnungsbau? Wie viel dieser Bauten ist Zeitgeist und wie viel Zeitlosigkeit? Wie wurden sie angenommen und wie haben sie gealtert? Was haben wir von ihnen gelernt und was machen wir heute anders? Welche Wohnungen werden wir in 25 Jahren bauen? Mit einem kritischen Blick zurück suchen wir nach Erkenntnissen für die heutige und künftige Planung und Gestaltung von Wohnraum.

Referat

  • Alain Roserens, dipl. Architekt ETH/BSA/SIA, Baumann Roserens Architekten AG, Zürich
  • David Belart, dipl. Architekt ETH/SIA, Director, Wüest Partner AG, Zürich

Podium

  • Prof. Ueli Zbinden, Architekt ETH/BSA/SIA

  • Christian Müller Inderbitzin, dipl. Architekt ETH, EMI Architekten AG

  • Werner Huber, dipl. Architekt ETH, Redaktor Architektur Hochparterre

So 06.05.2018 - Do 10.05.2018
Studienreise Helsinki
in der Auffahrtswoche

Studienreise Helsinki
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Organisation:

Rolf Signer, Monika Schenk und Tommi Mäkynen

www.helsinkizurich.com

Ausschreibung und Anmeldung:

[Ausschreibungsdokument]

Mi 16.05.2018
Generalversammlung und Schlussveranstaltung: Freie Limmat? – Zankapfel Papierwerd-Areal!
17.30 –19.00, Cabaret Voltaire

Generalversammlung und Schlussveranstaltung: Freie Limmat? – Zankapfel Papierwerd-Areal!
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17.00 Generalversammlung

17.30 –19.00 Schlussveranstaltung mit Podiumsdiskussion:

Freie Limmat? – Zankapfel Papierwerd-Areal!

Mit dem Generalthema «Bau- und Verkehrsfragen in groben Zügen» haben wir nach den grossen Linien der Raumentwicklung in den letzten 25 Jahren gefragt und danach, ob und was wir daraus für unsere aktuelle Arbeit und für die Zukunft lernen können. «Aus heiterem Himmel» ist im Februar 2018 der Antrag des Stadtrates an den Gemeinderat für die Neugestaltung des Papierwerd-Areals bekannt geworden. An der Schlussveranstaltung hinterfragen wir das Vorgehen der Stadt, die das Projekt bis jetzt hinter verschlossenen Türen betrieben hat. Nach den Veranstaltungen mit den inhaltlichen Aufhängern „Gesetzgebung", „Markt & Research", „Öffentlicher Raum" und „Architektur" erscheint ein Blick auf die Entwicklung der Kultur, wie Planungsprozesse aufgegleist, durchgeführt und kommuniziert werden, besonders aktuell. (Bild: Eduard Spelterini, 1910)

17:30, Einleitung: Historischer Abriss, Hansruedi Diggelmann, Präsident ZBV

17.45, Podium:

  • Felix Müller Gesprächsleitung (Stakeholder Communication)
  • Michael Hermann (Sotomo)
  • Manuel Scholl (agps architecture)
  • Guido Hager (Hager Partner AG)

18.30: Öffnung der Diskussion